Umberto Agnelli

italienischer Unternehmer; Verwaltungsratsvors. der FIAT-Gruppe ab 2003; davor u. a. Vizepräs. der FIAT S.p.A und Präsident der Holding IFIL; Abgeordneter im Senat 1976-1979; Präsident des italienischen Fußballverbandes 1959-1961

* 1. November 1934 Lausanne (Schweiz)

† 27. Mai 2004 Turin

Herkunft

Umberto Agnelli wurde in Lausanne als Spross der Turiner Unternehmerdynastie geboren. A.s Vater Edoardo Agnelli verstarb 1935 bei einem Flugzeugunglück, die halbamerikanische Mutter Virginia Bourbon del Monte 1945 bei einem Autounfall. Aufgezogen wurden die sieben Geschwister von englischen Gouvernanten. Bruder Giorgio erlag 36-jährig einer Krankheit.

Ausbildung

Nach Besuch des Gymnasiums studierte A. Rechtswissenschaften an der Universität Turin und erwarb dort 1959 den Grad eines Dottore.

Wirken

Noch 1959 trat A. in die Fiat-Gruppe ein, Italiens größten privaten Konzern. A.s 1945 verstorbener Großvater Giovanni Agnelli hatte 1899 die nachmalige Fabbrica Italiana Automobili Torino (FIAT) gegründet und mit Kleinwagen die Massenmotorisierung Italiens eingeleitet sowie die Fiat-Aktivitäten später diversifiziert. 1966-1996 bestimmte A.s 13 Jahre älterer Bruder Gianni Agnelli als Fiat-Verwaltungsratspräsident die Richtung.

Fast zeitlebens blieb A. öffentlich im Schatten des dominierenden Bruders, engagierte sich aber früh für Konzern und Familie. So leitete er mit 22 Jahren den firmeneigenen Fußballclub Juventus Turin, über den Fiat die aus dem Süden stammenden Arbeiter in den für sie fremden Norden integrierte. 25-jährig ...